Der 18. März ist der Tag der politischen Gefangenen. Am Samstag vorher versammelten sich ca. 80 Menschen im Dauerregen am Berliner Hermannplatz, um ihre Solidarität mit diesen Gefangenen auszudrücken. Ein kritisch-solidarisches Transparent wurden während der Kundgebung an einem nahegelegenen Haus entrollt, auf dem zu lesen war: „Until not all are free, we are all imprisoned“ (Bis nicht alle frei sind, sind wir alle gefangen). Denn in mehreren weiteren Veranstaltungen des vergangenen Wochenendes ging es um die disziplinierende Funktion von Gefängnissen, verbunden mit der Forderung nach Freiheit aller Gefangenen. Während es immer wieder eine Debatte um die Sinnhaftigkeit von der singulären Unterstützung lediglich politischer Gefangener gibt, machten Redebeiträgen aus Lateinamerika und dem Iran am Hermannplatz jedoch deutlich, dass staatliche Repression einschliesslich Folter, Haft und Ermordung in vielen Regionen immer Teil des Klassenkampfs von oben ist und die solidarische Unterstützung der jeweiligen Gefangenen die Antwort darauf von unten darstellt.
Andere Beobachter*innen versuchten anscheinend erfolglos, die Kundgebung durch Fotografieren einzuschüchtern. Auch die Polizei war überdurchschnittlich massiv vor Ort und verbot einem ehemaligen Langzeitgefangenen sogar die Teilnahme an der Kundgebung.
Radio Aktiv Berlin konnte leider nur einen Teil der Beiträge dokumentieren, weil unser Aufnahmegerät durch Wasserschaden kaputt ging.
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