Radiobeitrag auf Freie Radios, 24. Juli 2023
„Ferhat Mayouf – das war Mord“ – so schallte es am Sonntag, den 23. Juli 2023 durch die Straßen des Berliner Stadtteils Moabit. Am 3. Todestag des Gefangenen Ferhat Mayouf erinnerten über 100 Demonstrantinnen daran, wie er 2020 sein Leben in der JVA Moabit verlor und an das Versagen der Berliner Justiz, die nicht einmal Anklage gegen die vier involvierten Schließerinnen erhob.
Ferhat Mayouf erstickte am Rauch eines Schwelbrandes in seiner Zelle. Mitgefangene hörten ihn mehrere Minuten vergeblich um Hilfe rufen, während vier indentifizierte Schließer*innen untätig vor seiner Zellentür ausharrten und nichts unternahmen, bis die Rufe verstummten. Die 27 Minuten später eintreffende Feuerwehr konnte nur noch den Tod des Gefangenen feststellen. Kay, einer der Mitgefangenen schaffte es in den Folgetagen überhaupt erst, durch verschiedene Veröffentlichungen Ferhat Mayoufs Tod öffentlich zu machen. Dafür erfuhr er später schwere Repression im Strafvollzug, wie er in diesem Radiobeitrag erzählt. Auch Ferhat Mayoufs Rechtsanwalt berichet im Beitrag aus jenen Tagen und beleuchtet die aktuelle Weigerung der Justiz, überhaupt etwas zur der Aufarbeitung beizutragen.
Zahlreiche antirassistische Initiativen hatten für den 3. Todestag von Ferhat Mayouf zu einer Demonstration unter dem Motto „Kein Vergessen – Kein Vergeben“ rund um das Gefängnis in Moabit aufgerufen. Im folgenden Beitrag gibt es verschiedene der dort gehaltenen Reden sowie akustische Eindrücke von der Demonstration.
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